FG-Feldhuehner

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Fokusgruppensprecher

Marc Ovelgönne
An der Mühle 13
D-49610 Quakenbrück
Tel. 05431-2703
E-Mail: marc.ovelgoenne@online.de

Die Fokusgruppe Feldhühner stellt sich vor

Im September letzten Jahres gründete sich anlässlich der Jahreshautversammlung der World Pheasant Association (WPA) Sektion Deutschland e. V. die Fokusgruppe Feldhühner, um die Arten der altweltlichen Feldhühner (Perdicinae) und denen der neuweltlichen Zahnwachteln (Odontophorinae) verstärkt in den Fokus zu rücken. Als Ziel wurde sich gesetzt die Bestände der einzelnen Arten konstant zu halten und die Feldhühner im Wildtyp sowie arten- und unterartenrein zu züchten. Da sich diese Ziele mit denen der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht (GAV) e. V. decken, verständigte man sich auf eine Zusammenarbeit. Mittlerweile haben sich ca. 40 Halter aus dem In- und Ausland der Fokusgruppe angeschlossen. Auch wurden bisher drei interne Rundbriefe der Fokusgruppe versandt, in dem sich Organisatorisches, aber auch ausführliche Artikel und Berichte rund um die Feldhühner finden.

Ausgangssituation

Die schwindende Zahl der verschiedenen Feldhuhn-Arten in unseren Volieren wie auch Mutations- und Hybridisierungsproblematiken waren ausschlaggebend dafür, man, diesem durch aktives Entgegensteuern und aufklärungsbetreibendes Agieren entgegenwirken wollte. Gerade den Feldhühnern wurde in den vergangenen Jahren wenig Aufmerksamkeit geschenkt und vielfach sah man keine Notwendigkeit, genauer auf Reinheit und Wildtyp zu achten. Da aber im Gesamten viel Potenzial zum Erhalt verschiedener Arten und Unterarten vorhanden war, wurde es Zeit, aktiv zu werden. Zunächst sollten die einzelnen Arten und Unterarten in den Volieren begutachtet werden.

Die Arten und Unterarten im Fokus

Die Artenvielfalt der altweltlichen Feldhühner und der neuweltlichen Zahnwachteln ist trotz ausbleibender Importe noch relativ groß. Insgesamt 32 Arten und Unterarten werden innerhalb unserer Fokusgruppe gehalten (nach Bestandsmeldung, siehe Rundbrief der FG Feldhühner 1-2015). Es ist aber anzunehmen, dass sich noch einige weitere Arten und Unterarten in den Volieren befinden, weshalb die Artenvielfalt womöglich 50 Arten und Unterarten umfasst. All diese Arten genau im Auge zu haben und den Rückgang einzelner früh genug feststellen zu können, stellt sicherlich eine Herausforderung dar, doch sollte dies als Ansporn gesehen werden, eben umso gewissenhafter mit den einzelnen Arten umzugehen.

Das erste große Problem bei den Feldhühnern ist der Rückgang von Arten im Allgemeinen. Einige, die die letzten Jahre noch recht häufig anzutreffen waren, sind mittlerweile zu Seltenheiten geworden. Man denke nur einmal an die früher in vielen Arten gehaltenen Waldrebhühner, die Steinhuhn-Arten oder die einst häufig gehaltenen Frankoline. Hier sollte stärker darauf geachtet werden, dass diese Arten nicht aus unseren Volieren verschwinden, auch wenn einige Halter aus akustischen Gründen lieber andere Arten vorziehen. Arten wie das Alpensteinhuhn (Alectoris graeca ssp.) und das Philby-Steinhuhn (Alectoris philby sp.)  sind auch aus Sicht des Arterhalts sehr wertvolle Tiere, gerade wenn man bedenkt, dass letztere auf der Arabischen Halbinsel durch die dortigen militärischen Konflikte mehr und mehr verdrängt werden. Aber auch kleinere unscheinbare Arten erleben in Hinblick auf die Volierenbestände stets ein Auf-und-Ab. Hier ist es gerade die Regenwachtel (Coturnix coromandelica sp.), die vor wenigen Jahren fast verschwunden war, dann bestandsmäßig einen Höhenflug erlebte und zuletzt  wieder derart häufig war, dass viele keinen Ehrgeiz mehr verspürten, diese Art weiterhin zu vermehren. Mittlerweile ist diese Art auch wieder seltener anzutreffen.

Betrachtet man die einzelnen in Europa gehaltenen Arten und die geführten Unterarten, so fällt insgesamt auf, dass der Großteil der hierzulande gehaltenen Feldhühner nicht oder nicht mehr mit genauem Unterartstatus – wenn Unterarten bekannt – geführt und lediglich der Artstatus genannt werden kann. Dies ist vor allem ein Problem bei jenen Arten, die häufig gehalten und zumeist des Geldes wegen quantitativ vermehrt werden. So sind wohl kaum die verschiedenen Unterarten der  Zwergwachteln (Synoicus chinensis ssp.), des Chukar-Steinhuhns (Alectoris chukar ssp.) und des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca ssp), der der Virginia-Baumwachtel (Colinus virginianus ssp.) Kalifornischen Schopfwachteln (Callipepla californica ssp.), Gambelwachteln (Callipepla gambelii ssp.) und Schuppenwachteln (Callipepla squamata ssp.)  oder der verschiedener Frankolinarten, wie z. B. das Halsbandfrankolin (Francolinus francolinus ssp.) oder dem Wachtelfrankolin (Francolinus pondicerinanus ssp.) auseinander zu halten. Das Ergebnis dieser vielleicht oftmals unbewussten Hybridisierung in den Volieren sind unterschiedlichste Typen verschiedener Feldhuhn-Arten, die oftmals dann durch gewisse Ausstellungsverbände kultiviert wurden und die optisch ansprechendsten Vögel fortan als Idealtyp angesehen worden. Dass dies weder den Gegebenheiten der Natur im Hinblick auf klare Merkmale von Tieren innerhalb einer Unterart und deren Reinheit, geschweige denn dem Erhalt der natürlichen Diversität der Vogelwelt dient, ist wohl selbsterklärend.

Andererseits ist es bei einigen der noch rein zu seienden Unterarten äußerst schwierig, die Bestände dauerhaft zu sichern, da zum einen die Ausgangstiere für die Zucht relativ eng miteinander verwandt sind und zudem das Interesse weniger dem Erhalt solcher Seltenheiten in den Volieren gilt. So verhält es sich momentan mit der Braunbauch-Schuppenwachtel (Callipepla squamata castanogastris), deren Bestand in diesem Jahr stark zurückgegangen ist und nun die Aufmerksamkeit der Züchter erfordert, wenn sie noch länger in unseren Volieren erhalten bleiben soll. Aber auch beispielsweise das Wachtelfrankolin ist noch in den Unterarten pondicerinanus und interpositus in Europa vorhanden. Auch hier könnte genaueres Fokussieren auf diese beiden Unterarten statt dem „Wachtelfrankolin“ als solches dem langfristigem Erhalt dienen und den natürlichen Variationen innerhalb einer Art nicht zuletzt aus optischen Gründen positiv genutzt werden.

Ausblick

Als nächster Schritt, der bisweilen schon angegangen wurde, wird das weitere Konzentrieren und Studieren einzelner Arten und Unterarten sein. Es gibt noch viele Unterarten verschiedenster Feldhühner, die noch nicht genau studiert wurden und deren mögliche Vorhandenheit in den Volieren bisher unbekannt ist. Um die  Merkmale dieser ausfindig zu machen, wurden und werden Vogelsammlungen von Museen begutachtet und über die Feststellungen informiert.

Anhand dieser Erkenntnisse gilt es die Volierenbestände zu analysieren und reine Bestände aufzubauen. Möglicherweise wird es künftig einmal möglich sein, durch Import gefährdete Arten hierzulande zu erhalten bzw. Bestände von potentiell gefährdeten Arten durch blutsfremde zu vitalisieren. Bis dahin liegt es aber an uns allen, die hiesigen Arten und Unterarten gewissenhaft zu erhalten und deren Potential nicht weiterhin durch Fehlverhalten zu verspielen

Falls nun Ihr Interesse an der Haltung und dem Erhalt von den Feldhühnern geweckt wurde, oder Sie schon Halter sind und die Zielsetzung unserer Fokusgruppe teilen, so nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf und werden Sie Mitglied der Fokusgruppe Feldhühner

 

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