Die WPA

Die WPA – Schutzorganisation zur Erhaltung bedrohter Hühnervögel

Die WPA (World Pheasant Association) wurde 1975  in England von einigen engagierten Fasanenzüchtern gegründet. Sie ist heute ein internationaler und politisch unabhängiger Naturschutzverband, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Schutz und die Haltung von Hühnervögeln weltweit zu fördern und zu koordinieren. Die WPA hat heute etwa 2000 Mitglieder in über 50 Ländern und eigenständige Sektionen in Benelux, China, Deutschland, England, Frankreich, Indien,  Österreich, Pakistan, Polen, und Tschechien/Slowakei. Die deutsche Sektion wurde 1978 gegründet und hat über 300 Mitglieder.

Zu den Hühnervögeln gehören die Fasanen, Wachteln, Frankoline und Rebhühner aus Asien und Europa, die Rauhfußhühner der nördlichen Hemisphäre, die Perlhühner Afrikas, die Hokkohühner Südamerikas, die Truthühner Nordamerikas und die Großfußhühner Indonesiens.

Viele dieser Arten sind heute in ihren natürlichen Lebensräumen mehr oder weniger akut vom Aussterben bedroht. Doch ist es inzwischen auch möglich, alle Arten der Hühnervögel in menschlicher Obhut zu vermehren.

Die Erhaltung der natürlichen Lebensräume der Hühnervögel hat höchste Priorität für die WPA. Sie unterstützt und finanziert Wissenschaftler bei Feldforschung und Bestandsaufnahmen und berät bei der Einrichtung von Schutzgebieten. Unter anderem wurde der Himalaya- Nationalpark in Indien aufgrund eines Vorschlags der WPA eingerichtet.

Bereits seit 2001 unterstützt die deutsche Sektion der WPA das Wiederansiedlungsprojekt für Haselhühner im Thüringer Frankenwald. Seitdem wurden hier 213 Haselhühner teils aus naturnaher Aufzucht von WPA-Mitgliedern, teils Wildfänge aus Österreich, in die vorbereiteten Biotope entlassen. Mehrere Paarsichtungen im Frühjahr und zwei Bruterfolge zeigen, dass sich eine lebensfähige Naturpopulation zu entwickeln beginnt.

Im Pipar-Tal in Nepal hat die WPA fünf Dorfschulen errichtet, um durch Bildung der örtlichen Bevölkerung Verständnis und  Bereitschaft zum Schutz der einzigartigen Artenvielfalt des Tales zu wecken.

Dort, wo die Erhaltung der natürlichen Lebensräume gegenwärtig schwierig und das Überleben der Naturpopulation gefährdet ist, fördert die WPA Auffangstationen und Erhaltungszuchtzentren, um bedrohte Arten  „über die Zeit„ zu  retten. Sie bildet Tierpfleger aus und vermittelt sichere und bewährte Zuchtmethoden.

Eine wichtige Rolle für die Erhaltungszucht spielen die vielen privaten Fasanenhalter in Europa und Amerika. Ihre artenreinen und gesunden Volierenbestände bilden eine wichtige Genreserve für die Zukunft. Die WPA vernetzt die Züchter untereinander und mit den zoologischen Gärten. Durch Fachtagungen, Fachzeitschriften und Informationsstände fördert sie den Erfahrungsaustausch und die Entwicklung und Verbreitung erfolgreicher Haltungs-, Brut- und Aufzuchtmethoden. Sie berät ihre Mitglieder und andere Organisationen in allen Fragen, die mit der Ökologie, der Erhaltung, dem Schutz und der Zucht dieser Vögel verbunden sind.
In der „Europäischen Erhaltungszuchtgruppe“ der WPA beraten Vertreter von Privatzüchtern und Zoos aus zehn europäischen Ländern über Zuchtprogramme, Zuchtbücher und DNA-Untersuchungen für bedrohte Hühnervögel.

Etwa alle fünf Jahre organisiert die WPA ein wissenschaftliches „Internationales Hühnervogel-Symposium“ in einem asiatischen Land, auf dem über 150 Wissenschaftler aus aller Welt die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte an Hühnervögeln vorstellen und Erfahrungen austauschen.

Die WPA finanziert ihre Arbeit aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Alle Mitarbeiter der WPA-Deutschland e. V. arbeiten ehrenamtlich. Die WPA ist als gemeinnützig anerkannt.